Kein Bock?

Am Wochenende vom 12. und 13. August begab sich der VC Oberhofen auf eine aufregende Clubtour, die zwei Tage lang anhielt. Der erste Tag führte die Gruppe zum Tagesziel Melchsee-Frutt, während die Rückfahrt am Sonntag über Luzern und Langnau erfolgte. Nachfolgend die wichtigsten Ereignisse dieser beiden Tage.

Das Fahrerfeld vor dem Start in Oberhofen

Samstag, 12. August: Oberhofen – Melchsee-Frutt
Wie üblich treffen sich die Protagonisten am frühen Samstagmorgen vor der ehemaligen Bäckerei Grab in Oberhofen. Sogleich stellt sich Regen ein, wodurch sich der Zeitplan früher als gedacht nach hinten verschiebt und worauf einige Fahrer monieren, lieber länger im Bett liegengeblieben zu sein.

Die relativ kurze Strecke (80 km ab Oberhofen) und das eher unfreundliche Wetter animiert das Feld zu einer aktiven Fahrweise. So fassen sich N und W bereits im Anstieg bei der Beatenbucht ein Herz und suchen das Weite. Einige Kilometer später gesellen sich auch noch Möschtu und der Schreibende (S) zu W, der in der Zwischenzeit solo unterwegs ist. Bald darauf ist der an einen belgischen Radprofi aus dem Lotto Dstny Team erinnernde Thuner schon wieder alleine an der Spitze anzutreffen – eine mangelhaft montierte Satteltasche und eine sich schliessende Bahnschranke hatten seine beiden Fluchtgefährten wieder zurück ins Hauptfeld gespült. So erreicht dieser den Brünigpass mit einem fünfminütigen Vorsprung. Vielmehr als die Radsportler scheinen jedoch die Chauffeure der Zugfahrzeuge der Wohnwagen und Camper einen Kampf um Sekunden zu führen. Die Querung dieses ersten Hindernisses wird denn von den meisten Beteiligen als eher unattrakitve Pflichtübung wahrgenommen.

W auf der Flucht (nachgestellte Szene)

In Giswil ist eine längere Pause vorgesehen, während derer die eine Hälfte in der örtlichen Gaststätte einkehrt, die andere sich mit Gels und Riegeln versorgt. Überraschenderweise schliesst sich der Präsi der zweiten Gruppe an, was insbesondere den Vizepräsi stark irritiert.

Bärti heisst unser neuer Wegbegleiter, ein Local aus Sachseln, welcher uns zielsicher über von hier an verkehrsärmere Nebenstrassen leitet. Bald befinden wir uns in der ruppigen Steigung hoch nach Flüeli-Ranft, wo sich alsbald erste Ermüdungserscheinungen und die reichliche Portion Spagehtti Bolognese zu Wort melden. Auch S fühlt sich nicht mehr besonders frisch, hat aber auch nichts zu verlieren und versucht es in einer kurvenreichen Zwischenabfahrt mit einem Verzeiflungsangriff. Diese wird alsbald vom Präsi neutralisiert und so bringt der restliche Streckenverlauf leider keine Überraschungen mehr hervor: Auf den acht Kilometern ab Stöckalp mit einer durchschnittlichen Steigung von 10 % dominieren jene Fahrer, welche ihre Hausaufgaben gemacht haben und die höchste Wattleistung pro Kilogramm Körpergewicht vorweisen können. Namentlich sind dies der Präsi vor dem Vizepräsi und dem ehemaligen Amateurrennfahrer CHB. Möschtu verpasst als Vierter die Auszeichnung „Wunder von Melchsee“ nur sehr knapp.

N gratuliert dem Präsi zum Tagessieg

Andere Fahrer sind weniger ehrgeizig oder haben einfach keinen Bock mehr. Dank dem grosszügig bemessenen Begleitfahrzeug des RSC Aaretal Münsingen stellt dies zumindest kein logistisches Problem dar und alle drei Protagonisten können den Limousinenservice des Weltmeisters in Anspruch nehmen.

Keine Lust mehr

Im Posthuis können wir einen ereignisreichen Tag bei einem köstlichen und wohlverdienten Essen ausklingen lassen. Mit einem Bier, einem Glas Wein oder einem Münze-Zwetschge wird auf unser Abenteuer angestossen. An dieser Stelle danke lieber A. Schaller für das Patronat des Abendessens!

Sonntag, 13. August: Rückfahrt über Luzern und Langnau
Der zweite Tag an einer Clubtour gestaltet sich normalerweise als lästige Pflichtübung, bei welcher man auf der topografisch einfachsten Strecke möglichst bald nach Hause zurückkehren will. Die diesjährige Tour bildet hier eine löbliche Ausnahme, können wir doch einen gemütlichen Morgen bei fantastischem Wetter in einer atemberaubenden Bergwelt geniessen.

Um 11 Uhr öffnet das Zeitfenster für die Talfahrt. Auf den ersten 20 Kilometern geht es fast nur bergab. Hier kann ein Rennen nicht gewonnen, aber verloren werden. W und S lassen sich nicht zweimal bitten und liefern sogleich den besten Beweis, dass sich ein Radrennen eben nicht nur im Berg entscheidet. Einen Vorsprung haben bedeutet nicht automatisch einen Vorteil. In Kerns ärgert sich der Präsi nämlich darüber, dass einige vorauseilende Fahrer falsch abgebogen sind. Dies führt zu einer Diskussion über die Möglichkeit, GPS-Dateien für zukünftige (Club-)Touren bereitzustellen, um ein offeneres «Rennen» zu ermöglichen.

Die Fahrt durch den Grossraum Luzern

Im wegen seiner Schönheit umstrittenen, aber mit allem fürs tägliche Leben Nötige ausgestatteten Kriens verabschiedet sich der Schreibende. Er ist nicht unglücklich darüber, die Fahrt durch das Biosphärenreservat Entlebuch nicht abspulen zu müssen. Was nun passiert, wurde ihm von Dritten mitgeteilt und es besteht keine Gewähr auf Korrektheit. Item. Kurz nach Littau soll ein Trio mit W, Christoph K. und CHB das Weite gesucht haben. K fiel alsbald ins Feld zurück, währenddessen die anderen beiden Langnau mit einer halben Stunde Vorsprung erreicht haben sollen. Im sportlichen und kulturellen Emmentaler Hub wurde das Fahrerfeld vom neuen Clubmitglied Schmid Böbu in Empfang genommen. Hier trennten sich denn auch die Wege in Richtung der geografisch doch sehr weit auseinanderliegenden Wohnsitze der VCOler.

Optimale Betreuung durch den Weltmeister

Fazit
Kurz zusammengefasst kann als Fazit gezogen werden, dass die hohe Beteiligung, die gute Stimmung und der schöne Logierort auf der Habenseite in die Memoiren der Clubtour 2023 eingehen werden. Als einziger Punkt mit Verbesserungspotenzial kann die, mit Ausnahme des Filetstücks von Kerns auf die Frutt, mittelmässig attraktive Streckenführung genannt werden, bedingt durch das hohe Verkehrsaufkommen (MIV) und den geringen Teil an neuen Wegstrecken.

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2 Gedanken zu „Kein Bock?

    • Raffael Autor des BeitragesAntworten

      Fehler korrigiert, vielen Dank für den Hinweis! Auf Wiedersehen, auf Wiederhören!

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