Von Beat Neuenschwander
Nach gefühlten endlosen Einschränkungen und Absagen konnten wir am Sonntag eine fast normale Clubausfahrt unternehmen. Vier Fahrer bewältigten, oder vielleicht besser ausgedrückt bezwangen die beiden Voralpenpässe Glaubenbielen und Glaubenberg. Am Besammlungsort am Morgen in Langnau fanden sich noch fast doppelt so viele Fahrer ein, aber nach und nach klinkten sie sich aus.
Der Erste, der die Segel strich, war der mittlerweile nicht mehr ganz so junge Sigi. Doch wer in diesem Alter mit seiner Vorgeschichte überhaupt noch solche Touren mit dem Velo unternimmt, verdient höchsten Respekt.
Oben auf dem ersten Pass konnte trotz gutem Zureden auch Matthias nicht davon abgehalten werden, wieder umzukehren. Am Nachmittag stand halt die zweite Etappe der Tour de France auf dem Programm. Man muss ja schliesslich Prioritäten setzen…
Auch Thomas Haldemann traute sich den Glaubenberg nicht mehr zu, immerhin kam er noch runter nach Giswil zum Mittagshalt, bevor er sich für die Heimfahrt via Brünig und Interlaken entschloss. Da waren`s nur noch vier.
Nicolas, der frühere Elitefahrer aus Frankreich, bewies auch am zweiten Pass seine Stärke. Mit Leichtigkeit fuhr er Chrigu Binggeli, dem Präsi und dem Schreiberling davon. Diese drei kämpften sich von Krise zu Krise den Berg hoch. Der Trainingsmangel des Autoren machte sich hier besonders bemerkbar. Aber wenn die Beine nicht mehr mögen, muss eben mit dem Kopf gefahren werden. Nach der Stärkung im Passhöchi-Beizli, und mit viel Rückenwind konnten auch noch die letzten Hindernisse (Gegensteigung nach Finsterwald und „Schleicher“ bis Escholzmatt) trotz leeren Schläuchen bezwungen werden.
Einen „Phantomteilnehmer“, dessen Namen mir soeben entfallen ist, gab es auch noch. Als letzter eingetroffen, sagte er beim Kaffee in Langnau nur kurz Hallo, um dann mit zehn Minuten Vorsprung alleine bis Sörenberg zu fahren, wo er nach der Einkehr im Restaurant wieder Umkehr machte.