Sind 90 Franken viel Geld? Das liegt im Auge des Betrachters. In diesem Fall ist es jenes eines Thuner Gewerkschaftssekretärs und der Gegenwert dafür eine Zugfahrt zweiter Klasse nach Visp und zurück mit Velobegleitung. Für die erwähnte Person jedenfalls deutlich zu viel, verursacht durch die zu hohen Lohnkosten der Leitung des grössten Schweizer Transportunternehmens.
Nun, nichtsdestotrotz gelangte die VCO-Gruppe sicher und ohne Zwischenfälle ins Wallis. Von Visp nach Vex mussten die sechs Fahrerinnen und Fahrer dann nur noch mit ihrer eigenen Muskelkraft bezahlen. Mal abgesehen von den verbrannten Kalorien, welche in Sion in Form einer Walliser Käserösti nachgeladen wurden. Der Schreibende hätte sicher protestiert, wenn er mit dabei gewesen wäre. Bekanntlich verträgt er grössere Essenspausen unmittelbar vor dem Haupthindernis des Tages gar nicht gut. Oben in Vex konnte sich die Gruppe dafür wieder ausgiebig erholen. Bis der letzte Fahrer des Tour-de-Romandie-Feldes den Bergpreis passiert hatte, dauerte es über eine halbe Stunde. Im Anschluss ging es zurück zum Ausgangspunkt Visp, auf den digitalen Zählern hatte sich ein Total von knapp 130 Tageskilometern summiert.
Am Ende des Tages blieb die Frage, ob der VCO per Inidvidualverkehr ins Wallis hätte anreisen sollen. Kostenmässig offenbar günstiger, dafür wäre die gute Ökobilanz wieder zunichte gemacht worden. Die Beschaffung eines Halbtax-Abos durch die eingangs erwähnte Person ist wohl die sinnvollere Alternative. Schliesslich würde er für diesen Betrag nicht einmal ein Ersatzteil eines bayerischen Kraftfahrzeugherstellers kriegen.
Der Tag war von Wetter her genial – schön warm und sonnig; mit netten Leuten unterwegs in guter Tempo; lässiger Tag mit mehreren Pausen. Gerne wieder…